Quelle : Dorfchronik des Werner Reich
Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen und damit dem Beginn des 2. Weltkrieges
änderte sich auch in Nienstedt das Leben wesentlich. Viele Männer wurden
eingezogen. Die Hauptlast der Arbeiten vor allen in den landwirtschaftlichen
Betrieben ruhte jetzt auf den Frauen und den Nicht kriegstauglichen. Am 3.5.1942
kamen die ersten 4 Zwangsarbeiterinnen nach Nienstedt. Sie waren zu diesem
Zeitpunkt 17 - 25 Jahre alt. Die Betriebe Karl Krone erhielten 2, Lina Herrmann
und H.Herrmann je 1 Zwangsarbeiterin zugeteilt. Sie stammten aus dem besetzten
Polen. Die späteren Zwangsarbeiter kamen ebenfalls aus Polen sowie aus den
Westteilen der zeitweilig besetzten Sowjetunion. Insgesamt 45 Zwangsarbeiter,
davon 16 männliche, mußten in Nienstedt bis zum Kriegsende im Mai 1945 in
folgenden landwirtschaftlichen Betrieben tätig sein:
Karl Krone 5 F.Hebner 1
Lina Herrmann 2 P.Dittmann 1
K. Grunitz 1 E.Agthe 1
W. Lehnhardt 6 P.Hebner 1
A. Riedel 1 R.Denecke 1
W. Pohle 1 R.Grunitz 1
W. Friedrich 1 A.Bloßfeld 1
0. Hebner 1 F.Marx 1
H. Herrmann 12 W.Knöppe 1
K. Franke 1 K.Herrmann 4
0. Schmidt 1
Der letzte Zwangsarbeiter verließ am 29.6.1945 Nienstedt
Polen helfen bei der Ernte 1943
Der Luftkrieg der Alliierten gegen die deutschen Städte wurde ab Juli
1942 zur Alltäglichkeit.Um diesen Bombardements auszuweichen, versuchten
viele betroffene Städter bei Bekannten und Verwandten auf dem Lande unter
zukommen, war man doch noch hier einigermaßen in Sicherheit.
Nach Nienstedt kamen Menschen aus Berlin, Dessau, Breslau,
Merseburg/Großkorbetha, Leipzig,Potsdam, Linz/Rhein, Hamburg, Prenzlau,
Halberstadt und Halle. Ende 1944 bis in den Sommer 1945 rückten die
Nienstedter noch weiter zusammen, um Platz zu machen für Flüchtlinge,
Vertriebene, Ausgebombte und Umsiedler, die kriegsbedingt in Böhmen-Mähren,
Schlesien, Ostpreußen, Galizien, Pommern, Ungarn und als
Schwarzmeerdeutsche ihre Heimat verloren hatten. Den Abschluß dieser
Periode bildeten mit dem Zuzug nach Nienstedt 1958 die beiden Großfamilien
Lotis und Tuschy .
Es waren meist Frauen aller Altersklassen mit ihren Kindern, sowie wenige
ältere Männer, die in die Dorfgemeinschaft eingegliedert werden mußten.
Rund 220 Menschen kamen in dieser Zeit nach Nienstedt.
Der größte Teil von ihnen stammte aus Böhmen-Mähren 23%, aus Pommern 17%,
Galizien 7% und Ostpreußen 6%. Die Versorgung dieser Menschen gestaltete
sich, je mehr sich der Krieg dem Ende zu neigte, immer katastrophaler.
Schon am 6.4.1942 kürzte man die auf Karten zugesicherte
Lebensmittelzuteilung für Nichtselbstversorger auf folgende Werte:
pro Person und Woche 300g Fleisch
125g Butter
65,6g Margarine
2000g Brot
Aber auch diese geringen Mengen konnten 1944 und bis zum Mai 1945 nicht
mehr abgesichert werden. Die Nienstedter Neuankömmlinge waren deshalb auch
sehr stark auf die Barmherzigkeit der Bauern angewiesen. Es wird auch
berichtet, daß die Katzen in dieser schlimmen Zeit im Ort abnahmen, weil
einige von ihnen in der Bratpfanne landeten. Bevor die Flüchtlinge in
Nienstedt ankamen, mußten sie eines der verschiedenen Quarantänelager
(Artern , Röblingen/See) überstehen. Von dort erfolgte die Zuteilung zu
den einzelnen Orten. Herr Franz Marx, der stellvertretende Bürgermeister,
holte dann meistens die Neubürger vom Bahnhof Riestedt oder Bahnhof
Allstedt mit seinem Lanz-Bulldog ab. Mit dem Zuzug der Flüchtlinge
gelangten auch andere Namen nach Nienstedt. Solche waren: Braune, Brück,
Bendel,Brakat, Bauer,Diehl, Ehlert, Eichmann, Engwer ,Echner, Engel,
Flögel, Goritzka, Grünwald, Hennig, Hallensleben, Hohertz, Höhna, Kern,
Kober, Lotis, Mildner, Mahlke, Mücke, Neumann, Obst, Proguhn, Pechtlaff,
Ruderich, Ritschel, Regner, Rolle, Roß- bander, Rückert, Radatz, Rößler,
Spanecke, Schneider, Schnet- ter, Schmidt, Schäfer, Schöneberg,Schmalz ,
Schuster,Till,Tuschy, Wott, Woyke, Wolsky und Zoch.
1942 zur Alltäglichkeit.Um diesen Bombardements auszuweichen, versuchten
viele betroffene Städter bei Bekannten und Verwandten auf dem Lande unter
zukommen, war man doch noch hier einigermaßen in Sicherheit.
Nach Nienstedt kamen Menschen aus Berlin, Dessau, Breslau,
Merseburg/Großkorbetha, Leipzig,Potsdam, Linz/Rhein, Hamburg, Prenzlau,
Halberstadt und Halle. Ende 1944 bis in den Sommer 1945 rückten die
Nienstedter noch weiter zusammen, um Platz zu machen für Flüchtlinge,
Vertriebene, Ausgebombte und Umsiedler, die kriegsbedingt in Böhmen-Mähren,
Schlesien, Ostpreußen, Galizien, Pommern, Ungarn und als
Schwarzmeerdeutsche ihre Heimat verloren hatten. Den Abschluß dieser
Periode bildeten mit dem Zuzug nach Nienstedt 1958 die beiden Großfamilien
Lotis und Tuschy .
Es waren meist Frauen aller Altersklassen mit ihren Kindern, sowie wenige
ältere Männer, die in die Dorfgemeinschaft eingegliedert werden mußten.
Rund 220 Menschen kamen in dieser Zeit nach Nienstedt.
Der größte Teil von ihnen stammte aus Böhmen-Mähren 23%, aus Pommern 17%,
Galizien 7% und Ostpreußen 6%. Die Versorgung dieser Menschen gestaltete
sich, je mehr sich der Krieg dem Ende zu neigte, immer katastrophaler.
Schon am 6.4.1942 kürzte man die auf Karten zugesicherte
Lebensmittelzuteilung für Nichtselbstversorger auf folgende Werte:
pro Person und Woche 300g Fleisch
125g Butter
65,6g Margarine
2000g Brot
Aber auch diese geringen Mengen konnten 1944 und bis zum Mai 1945 nicht
mehr abgesichert werden. Die Nienstedter Neuankömmlinge waren deshalb auch
sehr stark auf die Barmherzigkeit der Bauern angewiesen. Es wird auch
berichtet, daß die Katzen in dieser schlimmen Zeit im Ort abnahmen, weil
einige von ihnen in der Bratpfanne landeten. Bevor die Flüchtlinge in
Nienstedt ankamen, mußten sie eines der verschiedenen Quarantänelager
(Artern , Röblingen/See) überstehen. Von dort erfolgte die Zuteilung zu
den einzelnen Orten. Herr Franz Marx, der stellvertretende Bürgermeister,
holte dann meistens die Neubürger vom Bahnhof Riestedt oder Bahnhof
Allstedt mit seinem Lanz-Bulldog ab. Mit dem Zuzug der Flüchtlinge
gelangten auch andere Namen nach Nienstedt. Solche waren: Braune, Brück,
Bendel,Brakat, Bauer,Diehl, Ehlert, Eichmann, Engwer ,Echner, Engel,
Flögel, Goritzka, Grünwald, Hennig, Hallensleben, Hohertz, Höhna, Kern,
Kober, Lotis, Mildner, Mahlke, Mücke, Neumann, Obst, Proguhn, Pechtlaff,
Ruderich, Ritschel, Regner, Rolle, Roß- bander, Rückert, Radatz, Rößler,
Spanecke, Schneider, Schnet- ter, Schmidt, Schäfer, Schöneberg,Schmalz ,
Schuster,Till,Tuschy, Wott, Woyke, Wolsky und Zoch.
Viele dieser Genannten verließen schon während des Krieges und auch
danach wieder den Ort. Einige fanden aber eine Partnerin oder einen
Partner und blieben hier. Noch Ende 1998 wohnten in Nienstedt:
Herr R. Flögel
Fam. Gebhardt
Frau Knöppel geb. Engwer
Frau Knöppel geb. Lotis
Herr Alfred Kober mit Familie
Herr Gerhard Lotis mit Familie
Herr Oskar Roßbander mit Familie
Herr Josef Rößler mit Familie
Frau Else Stieber
Hennig F. Kober Ruderich Tuschy
Familie Regner
In Nienstedt fanden ihre letzte Ruhestätte:
R. Braune o . B r a k a t P. Ehlert
A. Goritzka E. Hallensleben
Hoffmann geb.Ehlert
Mit der Zunahme der Luftangriffe durch die Alliierten überflogen immer
mehr Flugzeuge die Nienstedter Flur. Diese entledigten sich manchmal
ihres Ballastes, wie leere Benzintanks, aber auch Bomben.
Solche kamen auf dem Frevel zum Abwurf. Die Einschlagstrichter waren
noch 1957 deutlich sichtbar. Die Benzintanks nutzten die Schulkinder
als Boot, mit denen sie auf dem damals noch vorhandenem Teich in Schulnähe
herumpaddelten. Im Juni/Juli 1944 stürzten 2 Flugzeuge südlich und westlich
vom Ort ab. Ein Flugzeug der Alliierten Streitkräfte fiel nördlich des
Hutsberges auf den Nienstedter Acker. Der Pilot rettete sich mit dem Fallschirm.
Er landete in der Nähe des Allstedter Schlosses, wo er gefangen genommen wurde.
Das 2. Flugzeug, ein deutsches, stürzte auf dem Rod ab.
Auch hier versuchte sich der Pilot zu retten. Der Versuch mißlang, weil sich
der Fallschirm zu spät öffnete. Der Bauer Karl Herrmann fand die Leiche mit
noch intakter Armbanduhr. Der deutsche 25-30jährige Flugzeugführer stammte aus
Ingolstadt. Er wurde auf dem damaligen Hildebrandschen Gehöft aufgebahrt und
unter der Teilnahme von Soldaten auf dem Nienstedter Friedhof begraben.
Die Grabpflege übernahm viele Jahre die Frau des Schlossers Ernst Scheffel.
Das Grab ist jetzt eingeebnet .
danach wieder den Ort. Einige fanden aber eine Partnerin oder einen
Partner und blieben hier. Noch Ende 1998 wohnten in Nienstedt:
Herr R. Flögel
Fam. Gebhardt
Frau Knöppel geb. Engwer
Frau Knöppel geb. Lotis
Herr Alfred Kober mit Familie
Herr Gerhard Lotis mit Familie
Herr Oskar Roßbander mit Familie
Herr Josef Rößler mit Familie
Frau Else Stieber
Hennig F. Kober Ruderich Tuschy
Familie Regner
In Nienstedt fanden ihre letzte Ruhestätte:
R. Braune o . B r a k a t P. Ehlert
A. Goritzka E. Hallensleben
Hoffmann geb.Ehlert
Mit der Zunahme der Luftangriffe durch die Alliierten überflogen immer
mehr Flugzeuge die Nienstedter Flur. Diese entledigten sich manchmal
ihres Ballastes, wie leere Benzintanks, aber auch Bomben.
Solche kamen auf dem Frevel zum Abwurf. Die Einschlagstrichter waren
noch 1957 deutlich sichtbar. Die Benzintanks nutzten die Schulkinder
als Boot, mit denen sie auf dem damals noch vorhandenem Teich in Schulnähe
herumpaddelten. Im Juni/Juli 1944 stürzten 2 Flugzeuge südlich und westlich
vom Ort ab. Ein Flugzeug der Alliierten Streitkräfte fiel nördlich des
Hutsberges auf den Nienstedter Acker. Der Pilot rettete sich mit dem Fallschirm.
Er landete in der Nähe des Allstedter Schlosses, wo er gefangen genommen wurde.
Das 2. Flugzeug, ein deutsches, stürzte auf dem Rod ab.
Auch hier versuchte sich der Pilot zu retten. Der Versuch mißlang, weil sich
der Fallschirm zu spät öffnete. Der Bauer Karl Herrmann fand die Leiche mit
noch intakter Armbanduhr. Der deutsche 25-30jährige Flugzeugführer stammte aus
Ingolstadt. Er wurde auf dem damaligen Hildebrandschen Gehöft aufgebahrt und
unter der Teilnahme von Soldaten auf dem Nienstedter Friedhof begraben.
Die Grabpflege übernahm viele Jahre die Frau des Schlossers Ernst Scheffel.
Das Grab ist jetzt eingeebnet .
1941 beherbergte Nienstedt 1 Kompanie deutsche Soldaten mit ihren Pferden.
Sie blieben ca 1/2 Jahr im Ort und entwickelten ein freundschaftliches
Verhältnis zur Zivilbevölkerung.
1941 Einquartierung auf dem Hof F. Herrmann
Der "Erlaß über die Bildung des deutschen Volkssturmes" trug das Datum des
25.September 1944. Er wurde erst am 18.Oktober 1944 an Litfaßsäulen
angeschlagen und in der Presse publiziert .
Im Erlaß befahl Hitler: "Es ist in den Gauen des Großdeutschen Reiches aus
allen waffenfähigen Männern von 16 - 60 Jahren der deutsche Volkssturm zu bilden.
Er wird den Heimatboden mit allen Waffen und Mitteln verteidigen, soweit sie dafür
geeignet sind."
Auf Grund dieses Erlasses mußte auch in Nienstedt ein Volkssturm aufgestellt werden,
in dem über 50 Jährige herangezogen wurden. Sie erhielten keine einheitliche Uniform,
sondern waren gekennzeichnet mit einer weißen Armbinde, auf der "Deutscher Volkssturm"
stand.
Ende Oktober 1944 begann die Ausbildung des Volkssturmes.
Er wurde vor allen Dingen mit der Panzerfaust und dem Panzerschreck bekannt gemacht.
Der Nienstedter "Volkssturm" erhielt am 12.April, einem Donnerstag von der Gauleitung
HaIle-Merseburg den Befehl am Friedhof eine Panzersperre zu errichten. Herr 0. Tetzlaff
zeigte stattdessen den gegen Mittag aus Richtung Allstedt mit Panzern kommenden
Amerikanern die weiße Fahne.
Mit dieser setzten ihn die amerikanischen Soldaten auf den ersten Panzer und fuhren
durch das Dorf in Richtung Sotterhausen. Damit hatte Nienstedt ohne einen Schuß
kapituliert. Drei Tage später rückte die Nachhut der Amerikaner in Nienstedt ein.
Sie errichteten in der Schenke ihr Hauptquartier. Dort wurde auch für sie gekocht.
Ca 60 Armeeangehörige blieben im Dorf. Es wurden Zwangsräumungen für die Unterbringung
der Soldaten durchgeführt. Der Klassenraum der Schule diente vorübergehend als
Krankenstation für die Amerikaner.
25.September 1944. Er wurde erst am 18.Oktober 1944 an Litfaßsäulen
angeschlagen und in der Presse publiziert .
Im Erlaß befahl Hitler: "Es ist in den Gauen des Großdeutschen Reiches aus
allen waffenfähigen Männern von 16 - 60 Jahren der deutsche Volkssturm zu bilden.
Er wird den Heimatboden mit allen Waffen und Mitteln verteidigen, soweit sie dafür
geeignet sind."
Auf Grund dieses Erlasses mußte auch in Nienstedt ein Volkssturm aufgestellt werden,
in dem über 50 Jährige herangezogen wurden. Sie erhielten keine einheitliche Uniform,
sondern waren gekennzeichnet mit einer weißen Armbinde, auf der "Deutscher Volkssturm"
stand.
Ende Oktober 1944 begann die Ausbildung des Volkssturmes.
Er wurde vor allen Dingen mit der Panzerfaust und dem Panzerschreck bekannt gemacht.
Der Nienstedter "Volkssturm" erhielt am 12.April, einem Donnerstag von der Gauleitung
HaIle-Merseburg den Befehl am Friedhof eine Panzersperre zu errichten. Herr 0. Tetzlaff
zeigte stattdessen den gegen Mittag aus Richtung Allstedt mit Panzern kommenden
Amerikanern die weiße Fahne.
Mit dieser setzten ihn die amerikanischen Soldaten auf den ersten Panzer und fuhren
durch das Dorf in Richtung Sotterhausen. Damit hatte Nienstedt ohne einen Schuß
kapituliert. Drei Tage später rückte die Nachhut der Amerikaner in Nienstedt ein.
Sie errichteten in der Schenke ihr Hauptquartier. Dort wurde auch für sie gekocht.
Ca 60 Armeeangehörige blieben im Dorf. Es wurden Zwangsräumungen für die Unterbringung
der Soldaten durchgeführt. Der Klassenraum der Schule diente vorübergehend als
Krankenstation für die Amerikaner.
Viele Nienstedter sahen in dieser Zeit zum l.Mal in ihrem Leben einen Neger,
da nicht nur "Weiße" in der amerikanischen Armee dienten. Die Besatzer
nutzten öfter die Motorspritze der Feuerwehr um mit dem Wasser aus der
Schwemme ihre Fahrzeuge zu reinigen. Sie halfen auch tatkräftig mit, den
Scheunenbrand bei Wiemann schnell unter Kontrolle zu bringen. Am 2.Juli
1945 erfolgte der Besatzungswechsel. Gemäß alliierter Vereinbarungen verließen
die Amerikaner, die im Zuge der letzten Kampfhandlungen von ihnen eroberten
Gebiete der sowjetischen Zone, so auch Nienstedt. Die Rote Armee rückte an
Stelle der Amerikaner ein. Mit den sogenannten Panjewagen
(Gummiwagen von Pferden gezogen) fuhren sie durchs Dorf nach Beyernaumburg
weiter. Es erfolgten keine Einquartierungen.
Damit gehörte Nienstedt zur sowjetischen Besatzungszone.
Aus Angst vor den Sowjetsoldaten versteckten sich einige Nienstedter Frauen
mit ihren Kindern im Hennickental. 19 Nienstedter Männer bezahlten den
2. Weltkrieg mit ihrem Leben (Namen siehe Teil Kirche). Die den Krieg lebend
überstanden kehrten erst nach Jahren aus der Kriegsgefangenschaft in ihr
Heimatdorf zurück. Auch andere ehemalige Kriegsgefangene kamen noch bis 1947
in den Ort. Dazu zählen z.B. Herr Goritzka und Herr Brakat, die bei einheimischen
Bauern unterkamen. Zwei weitere Schicksale sind ebenfalls eng mit dem 2.Weltkrieg
verknüpft. Der angesehene Schmiedemeister A.Riedel verkraftete nicht, daß sein
einziger Sohn eines von den zahlreichen Kriegsopfern wurde. Er beendete am
17.Juni 1945 sein Leben . Herr Dittmann bekam am 15.September 1945, zu seinem
Geburtstag, vom damaligen Bürgermeister die Aufforderung sich in Sangerhausen
in der Kreis Verwaltung bei der sowjetischen Kommandantur zu melden.
Dieser Aufforderung leistete H.Dittmann Folge. Mit dem Fahrrad fuhr er von
Nienstedt nach Sangerhausen, von wo er nicht mehr zurückkehrte. Seine Angehörigen
mußten ihm am nächsten Tag Unterwäsche, Oberbekleidung, Strümpfe und Schuhe nach
Sangerhausen bringen. Von Sangerhausen brachte man Herrn Dittmann mit anderen
festgehaltenen älteren Männern nach Mühlberg an der Elbe, zwischen Torgau und
Riesa gelegen, in eines von 10 sowjetischen Internierungslagern.
Hier starben viele Inhaftierte an Krankheiten und Unterernährung. Sie wurden
in Massengräbern beerdigt. Ein Heimkehrer aus dem Lager Mühlberg berichtete den
Familienangehörigen, daß Herr Dittmann im März 1947, 57jährig, gestorben sei.
Herr A.Bloßfeld aus Nienstedt kam mit Herrn Jüngling aus Sotterhausen und Herrn
Deckert aus Einsdorf ebenfalls in dieses Mühlberger Lager.
da nicht nur "Weiße" in der amerikanischen Armee dienten. Die Besatzer
nutzten öfter die Motorspritze der Feuerwehr um mit dem Wasser aus der
Schwemme ihre Fahrzeuge zu reinigen. Sie halfen auch tatkräftig mit, den
Scheunenbrand bei Wiemann schnell unter Kontrolle zu bringen. Am 2.Juli
1945 erfolgte der Besatzungswechsel. Gemäß alliierter Vereinbarungen verließen
die Amerikaner, die im Zuge der letzten Kampfhandlungen von ihnen eroberten
Gebiete der sowjetischen Zone, so auch Nienstedt. Die Rote Armee rückte an
Stelle der Amerikaner ein. Mit den sogenannten Panjewagen
(Gummiwagen von Pferden gezogen) fuhren sie durchs Dorf nach Beyernaumburg
weiter. Es erfolgten keine Einquartierungen.
Damit gehörte Nienstedt zur sowjetischen Besatzungszone.
Aus Angst vor den Sowjetsoldaten versteckten sich einige Nienstedter Frauen
mit ihren Kindern im Hennickental. 19 Nienstedter Männer bezahlten den
2. Weltkrieg mit ihrem Leben (Namen siehe Teil Kirche). Die den Krieg lebend
überstanden kehrten erst nach Jahren aus der Kriegsgefangenschaft in ihr
Heimatdorf zurück. Auch andere ehemalige Kriegsgefangene kamen noch bis 1947
in den Ort. Dazu zählen z.B. Herr Goritzka und Herr Brakat, die bei einheimischen
Bauern unterkamen. Zwei weitere Schicksale sind ebenfalls eng mit dem 2.Weltkrieg
verknüpft. Der angesehene Schmiedemeister A.Riedel verkraftete nicht, daß sein
einziger Sohn eines von den zahlreichen Kriegsopfern wurde. Er beendete am
17.Juni 1945 sein Leben . Herr Dittmann bekam am 15.September 1945, zu seinem
Geburtstag, vom damaligen Bürgermeister die Aufforderung sich in Sangerhausen
in der Kreis Verwaltung bei der sowjetischen Kommandantur zu melden.
Dieser Aufforderung leistete H.Dittmann Folge. Mit dem Fahrrad fuhr er von
Nienstedt nach Sangerhausen, von wo er nicht mehr zurückkehrte. Seine Angehörigen
mußten ihm am nächsten Tag Unterwäsche, Oberbekleidung, Strümpfe und Schuhe nach
Sangerhausen bringen. Von Sangerhausen brachte man Herrn Dittmann mit anderen
festgehaltenen älteren Männern nach Mühlberg an der Elbe, zwischen Torgau und
Riesa gelegen, in eines von 10 sowjetischen Internierungslagern.
Hier starben viele Inhaftierte an Krankheiten und Unterernährung. Sie wurden
in Massengräbern beerdigt. Ein Heimkehrer aus dem Lager Mühlberg berichtete den
Familienangehörigen, daß Herr Dittmann im März 1947, 57jährig, gestorben sei.
Herr A.Bloßfeld aus Nienstedt kam mit Herrn Jüngling aus Sotterhausen und Herrn
Deckert aus Einsdorf ebenfalls in dieses Mühlberger Lager.