Quelle : Dorfchronik des Werner Reich
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Die Versorgung der Nienstedter mit lebensnotwendigen und
lebensverschönernden Dingen geschah und geschied z.T.
durch ortsansässige Bürger, aber auch durch Auswärtige.
Pferdehändler Eugen Franke Nienstedt Nr. 64, 1925
Fleischer Herrmann Gottschalk Nienstedt Nr. 26,1925
Erdmann Agthe Nienstedt Nr.31, 1939
E.Agthe schlachtete in der Regel Freitags und hing,
wenn er verkaufsbereit war, eine Blase vor die Tür.
Das war das Zeichen, daß nun frisches Fleisch, Wurst
und Wurstsuppe zu haben sind.
Hausschlächter Maurer Herrmann Gottschalk Nienstedt Nr.26,1925
Maurer Reinhold Denecke Nienstedt Nr.13,1939/40
Gastwirt Erdmann Agthe Nienstedt Nr.31,1957
Joachim Bosse Nienstedt Nr.13,1957/59
Ullrich Agthe Nienstedt Nr.31,1999
Fischhändler Der Händler Bindernagel aus Heygendorf verkaufte
1x wöchentlich von 1930-1939 Fisch in Nienstedt
Salzhändler kamen von der Saline Artern bis ca 1958. Sie boten Salz,
Salzlecksteine und Mineralstoffgemische für das Vieh an.
Ein Reinsdorfer Händler setzte diese Tradition bis 1996
fort.
Bürstenmacher Herr Bloßfeld aus Allstedt suchte Nienstedt bis 1939
zwecks Verkauf von Bürsten, Schuhcreme, Lederfett auf
Schmiermittel Schmier-Vogt aus Eisleben kam noch 1996 nach Nienstedt
und bot Schmiermittel an.
Kolonialwaren Karl Götze Nienstedt Nr. 56, handelte schon vor 1925 bis
nach 1939 mit Kolonialwaren.
Bäckerei 1911 kaufte die Gemeinde Nienstedt das Grundstück Nr.10
im Dorfe und errichtete darauf die Gemeindebäckerei.
Ab 1912 verpachtete man diese an den meistbietenden Bäcker.
Es war damals Brauch, daß das Brot und auch der Kuchen von
jedem Haushalt selbst angerührt wurden. Der Bäcker übernahm
zu einem von den Gemeinderäten genehmigten Preis (Backgeld)
das Ausbacken. Dieser betrug laut Gemeinderatsprotokoll
vom 2.2.1924 z.B. für:
1 Pfund Brot 1 Pfennig
1 Kuchen 10 Pfennig
1 Kranz oder
1 Wecke je 15 Pfennig
1 Blech Obstkuchen 5 Pfennig
1 Pfanne 5 Pfennig
Ab Ende der 30iger Jahre übernahmen die Bäcker immer mehr
auch das Anrühren des Brotteiges, so daß man bei ihnen fertiges
Brot kaufen konnte.1957 befaßte sich kein Haushalt in Nienstedt
mit dem Brotbacken. Lediglich Kuchen, Wecken oder Pfannen
schaffte man noch zum Bäcker zum Ausbacken.Der Bäcker bot schon
um diese Zeit neben Brot und Brötchen auch eigene Konditoreiwaren
zum Kauf an.Zum Backhaus gehörte noch eine Scheune sowie
ein Stallgebäude und einige Morgen Land. Mit dessen Bewirtschaftung
konnte der Bäcker seine Existenz absichern.
Noch der letzte Bäcker hielt sich einige Schweine.
Folgende Bäcker sind in Nienstedt nachweisbar:
1910 Otto Stolle
1925/26 Franz Mey
1939 Paul Schneidev/ind
1940-1946 Herrmann Bartel aus Gehofen
1946-1952 Otto Spiegelberg aus Grillenberg
1952-1957 Ernst Sprenger
1958-1959 Kramer, Friedrich
1960-15.7.69 Heinz Wende aus Sotterhausen
Seit dem Wegzug des Bäckermeisters Heinz Wende wurde der noch
vorhandene Backofen nicht wieder angeheizt.
Ladengeschäft Georg Meinicke Nienstedt Nr. 2, betrieb 1929/30 ein
Ladengeschäft mit Gastwirtschaft und Landmaschinenhandel,
ehe er später ein Fuhrunternehmen aufbaute.
Konsum Anfang 1950 wurde ein Raum in Nienstedt Nr. 31
(Gastwirtschaft Agthe) eingerichtet. Verkauf
von Dingen des täglichen Bedarfes durch Frau
D.Sander und G.Hennig. Dafür waren für viele
Dinge bis 1958 Marken erforderlich. 1960 Umzug
in die als Verkaufsraum umgebaute Backhausscheune
Nienstedt Nr.10. (Bäckerei)
1992 Schließung des Konsums. Zu diesem Zeitpunkt
arbeiteten Frau G. Hennig und Frau R. Stieber als
Verkäuferinnen.
Rosis Einkaufsquelle Frau R. Stieber privatisierte sich und
verkaufte vom November 1992 bis November 1995 Dinge des
täglichen Bedarfs.Wegen zu geringem Umsatz kam im November
1995 das Aus für den Laden in Nienstedt Nr. 56.
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Auswärtige Händler nach 1990
Eine Flut von Händlern überrollt gegenwärtig Nienstedt und macht ihr
Erscheinen mit auffälligen Signalen wie Hupen, Klingeln usw. bemerkbar.
Bäcker von Allstedt, Farnstädt, Heldrungen, Holdenstedt
kommen Montag - Freitag
Fleischwagen von den Agrargenossenschaften Wolferstedt und Gonna
lx wöchentlich
Gemüsewagen Montag und Mittwoch
Verkaufsbus Dinge des täglichen Bedarfs werden Montag und Mitt-
Hamberger woch angeboten.
Eine Flut von Händlern überrollt gegenwärtig Nienstedt und macht ihr
Erscheinen mit auffälligen Signalen wie Hupen, Klingeln usw. bemerkbar.
Bäcker von Allstedt, Farnstädt, Heldrungen, Holdenstedt
kommen Montag - Freitag
Fleischwagen von den Agrargenossenschaften Wolferstedt und Gonna
lx wöchentlich
Gemüsewagen Montag und Mittwoch
Verkaufsbus Dinge des täglichen Bedarfs werden Montag und Mitt-
Hamberger woch angeboten.
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Verkaufsbus des Hambergers auf dem Dorfplatz von Nienstedt (14.12.1995)
Quelle : Dorfcronik des Werner Reich